Blaublütig ist er in der Tat: Duke Robillard hat den Blues im Blute. Aber der „Herzog“, wie Michael John Robillard von jeher genannt wird, ist nicht einfach ein Blues-Mann. Der Gitarrist und Sänger aus den Staaten hat in seiner langen Karriere auch mit Bob Dylan, Tom Waits und mit angesehenen Jazz- und Rock’n’Roll-Kollegen gespielt. Jetzt kehrt der Saitenkönner zurück nach Bremen.

Dass er hier schon früher mal Station gemacht hat, ist inzwischen auf einem Album dokumentiert. „Duke’s Mood – Live in Bremen“ enthält zwei Radio Bremen-Mitschnitte: 1985 trat Duke Robillard mit seinem Pleasure Kings-Trio in der Schauburg auf, 2008 mit fünfköpfiger Band die Straße runter im Moments (heute: Amélie). Während beim ersten Auftritt noch ein handfester Rhythm & Blues dominiert, zeigt vor allem der zweite eindrucksvoll, wie versiert, elegant und abgehangen sich der Duke zwischen verschiedenen Blues-Stilen, Jazz und rockigen Elementen bewegt.

Die aktuelle All-Star-Tourbesetzung wird an letzteren anknüpfen. Seit geraumer Zeit hat Robillard den Powerhouse-Sänger Chris Cote an seiner Seite. So kann er sich mehr denn je auf das konzentrieren, was er schon immer als größte Berufung empfand: seine Talente als Gitarrist. Der inzwischen 75-jährige genießt es, seine vielfältigen Erfahrungen in die Waagschale zu werfen, solistisch und als stilsicherer Begleiter. Dabei gehörte er nie zu denen, die gitarristisch selbstgefällig aufzutrumpfen versuchen. Sein Spiel ist geschmackvoll und beseelt, aber nie überbordend. Nicht von ungefähr gilt Robillard, der 1967 im Nordosten der USA die Gruppe Roomful of Blues gründete und seit Anfang der achtziger Jahre diverse Bands unter eigenem Namen leitete, als einer der Großmeister seines Fachs. Der nebenbei immer noch andere unterstützt, auch als gefragter Produzent. Eine stimmungsvolle Wiederbegegnung mit einer sympathischen Koryphäe samt Band. Musikalischer Adel - the Duke is back in town!